Pokalhürde souverän übersprungen – Füchse gewinnen gegen Eisenach 38:22

Den spannendsten Moment des Abends erlebten die 3.800 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle kurz nach Spielende. Die Auslosung der Viertelfinalpartien im DHB-Pokal. Die Füchse wurden dabei erneut mit einem Heimspiel beglückt. Der Gegner kurz vor Weihnachten wird der Titelverteidiger sein, der THW Kiel. Ein anderes Kaliber, als es das Team aus Eisenach war.

Vom Anwurf an präsentierten sich die Gastgeber hellwach und fokussiert. Tobias Grøndahl eröffnete den Torreigen, dem die Füchse innerhalb kürzester Zeit weitere Treffer folgen ließen. Erst nach acht Minuten beim Stand von 6:0 erzielten die Thüringer ihren ersten Treffer. Das Spielgeschehen blieb auch danach einseitig. Der Vorsprung der Berliner wuchs kontinuierlich an und erreichten zur Pause die 10er Marke – 22:12/30.

Die Gäste vom Fuße der Wartburg zeigten sich allerdings in keiner bundesligareifen Verfassung, was speziell ihre Wurfleistungen betraf. Die Füchse ließen auch im Angesicht des deutlichen Vorsprungs nicht eine Sekunde in ihrer Spielfreude nach, was Trainer Nicolej Krickau erfreute. „Unsere Reaktion nach der HSV-Niederlage war gut. Ich war sehr zufrieden mit unserem Fokus, den wir von Anfang an hatten“. So konnte er in der Endphase junge Spieler in großer Zahl einsetzen. Mit Max Günther, Lauro Pichiri, Tim Schröder und Gabriel Kofler standen vier Spieler aus dem Nachwuchs bzw. der zweiten Mannschaft auf der Platte und beteiligten sich auch am Torfestival, das mit einem 16-Tore-Vorsprung beim 38:22 ein umjubeltes Ende fand. Am Sonntag, 9. November 2025 geht es für die Mannschaft mit dem Spiel in Leipzig in der Bundesliga weiter.

Für die Füchse erfolgreich: Darj (1), Andersson (4), Grøndahl (6), Gidsel (6), Freihöfer (4/2), Pichiri (3/1), Langhoff (3), av Teigum (4), Günther, Gabriel Kofler (2), Schröder (2), Marsenić (3).

Herbert Schalling

Hall of Fame des deutschen Sports

Ein Webinar des VDS fasste neue Erkenntnisse zusammen

Täve Schur, das DDR-Radfahrer-Idol, bleibt weiterhin kein geeigneter Kandidat für die Liste in der Hall of Fame (HoF) des deutschen Sports. Diese war von der Stiftung Deutsche Sporthilfe 2006 initiiert worden. Für eine solche Wissensvermittlung hätte es kein Webinar des Verbandes der Sportjournalisten (VDS) gebraucht. Schließlich sind bereits zwei Versuche – mit sportlich guten Gründen für eine Aufnahme der Radsport-Ikone – gescheitert. Für eine der Anmerkungen dieses einstündigen Online-Seminars Anfang November war seine Person aber eine geeignete Anschauung, welche Kriterien zukünftig wahrscheinlich gelten sollen.

Die Sporthilfe als Initiatorin der HoF hatte bereits Mitte September 2025 die Ergebnisse einer Expertenkommission vorgestellt. Da ging es in erster Linie um die Aufarbeitung und eine Diskussion, die die Historiker und andere Fachleute zu Mitgliedern aus der NS-Zeit geführt hatten. Damaliges Ergebnis nach kontroverser Einschätzung: Es soll keinen Ausschluss von Mitgliedern, die bereits in der Ehrenliste aufgeführt worden sind, geben. „Wenn man diese Personen aus der HoF ausschließt, würde das wie ein Purgatorium (Fegefeuer oder Läuterungsort, Anm. d. Verf.) wirken, bei dem der deutsche Sport sich im Nachhinein selbst reinigt und das politisch Verstrickte von sich abkapselt“, heißt es in der Stellungnahme der fünfköpfigen Kommission. Vielmehr seien durch Offenlegung und Kommentierung die Personen transparenter darzustellen.

Max Hartung, Sprecher des Sporthilfe-Vorstandes, fand im Webinar des VDS ähnliche Worte wie auf der Webseite des Verbandes: „Ich musste mich selbst erst in ein Thema einarbeiten, das nicht unbedingt als Spezialdisziplin vorhanden war…nun hilft die getätigte Arbeit der Kommission… die Botschaft der HoF und ihre Werte zu bewahren.“

Die Diskussion war nach einem Hinweis des Historikers und Filmemachers Armin Jäger ins Rollen gekommen. Sein Hinweis auf ungenügende Art und Weise der Darstellungen von einigen Mitglieder-Biografien weckte daraufhin so manchen. Ein Auftrag an den Historiker Erik Eggers, Dokumente und zugängliche Quellen zu sichten, folgte. Der sprach davon, dass die Hürden beim Sichten („im Maschinenraum des Historikers“) erstaunlich schnell übersprungen werden konnten. Ginge es nach ihm, hätte zum Beispiel die Reitlegende Hans-Günter Winkler (+2018) keine Aufnahme verdient. Das hätten seine Recherchen zur NS-Zeit zweifelsfrei belegt.

Die Träger Deutscher Olympischer Sportbund, Sporthilfe und VDS wollen die Erkenntnisse nutzen, um nun auch das aktuelle Leitbild der HoF zu überprüfen. Die virtuelle Ruhmeshalle mit im Moment 131 Persönlichkeiten wird in Zukunft vermutlich nicht so rasch mit neuen Mitgliedern ergänzt werden. Die Erfüllung von sportlichen Kriterien allein ist nicht ausreichend. Die diffizile Betrachtung der Vergangenheit ist für VDS-Vorstand André Keil ein Grund, sich ein wenig zurückzulehnen: „Wo gibt es das sonst in der Welt, nicht nur NS-Vergangenheit zu prüfen, sondern auch nach Staatsdoping in beiden deutschen Staaten zu fragen?“, merkte er an. Man sei froh über die Leitlinien, die immer angepasst werden müssten.

Täve Schur habe sich nie von früheren Äußerungen und Verhalten distanziert. Ähnlich sei der Fall auch bei einer Spitzensportlerin wie Kristin Otto, der bisher erfolgreichsten deutschen Schwimmerin, gelagert. Hier stehen die nicht ausreichend kommentierten Dopingvorwürfe und überhaupt neuzeitliche Stellungnahmen dazu weiterhin aus. Die Leitlinien für eine Auswahl in die HoF gelten seit 2017. Welche angepassten Leitlinien ab wann demnächst auf der Liste stehen sollen, ist noch nicht konkret ausgemacht.
Die Gründung der Ehrenhalle habe Geburtsfehler gehabt, Nominierungen waren nicht gut nachzuvollziehen. So hieß es einvernehmlich beim Webinar des VDS. Eggers: „Es war leichtfertig, das Thema so anzugehen.“

Aktuell sind es, durch sechs Neuaufnahmen am 6. November 2025, nun 137 Persönlichkeiten des Sports in der Hall of Fame.

Greta Blunck (Hockey) / Kathrin Boron (Rudern) / Britta Heidemann (Fechten) / Philipp Lahm (Fußball) / Dirk Nowitzki (Basketball) / Maria Riesch (Ski Alpin)

Text und Foto: Frank Toebs

Nicht nur Max Kruse

Yasin Baki vom Tabellenführer musste die Zähne zusammenbeißen. Der Torwart der Zweitvertretung des kürzlich von BSV Al-Dersimspor in BSV Dersim 1993 umbenannten Vereins holte sich kurz vor dem Abpfiff eine schwere Muskelverletzung. Seinen Kasten konnten die Vorderleute aber in der Nachspielzeit mit vereinten Kräften sauber halten. Es blieb beim 1:1.

Max Kruse nach seinem Ausgleichstreffer

In diesem Topspiel der Berliner Bezirksliga (Staffel 3) zwischen dem Verfolger SV Adler und Dersimspor 1993 II gab es am ersten Novembersonntag (1.11.2025) keinen Sieger. Eine Wiedergutmachung für das unerwartete 1:4 der vorletzten Woche – bei TuS Makkabi II – war das leistungsgerechte Unentschieden für den Tabellenführer vom Anhalter Bahnhof dagegen schon. Die Präsenz und Schusstechnik von Max Kruse, ihrem Kapitän und Ex-Nationalspieler, aber auch die stabile Leistung aller Akteure bei Freund und Feind gaben nach Abpfiff zwar auf keiner Seite zu besonders großem Jubel Anlass. Nach diesem 1:1 bleibt der in den Fußball-Foren immer noch Al-Dersimspor genannte Klub vom Lilli-Henoch-Sportplatz mit seiner zweiten Mannschaft nun weiter auf Tabellenplatz eins. Der Rollentausch war dem Herausforderer SV Adler nicht gelungen.

Schiedsrichter Andreas Meyer hat die Partie gut im Griff

Etwa 170 Zuschauer wohnten der Spitzenpartie bei freiem Eintritt bei. Ein Rätsel, warum nicht wie anderswo – zum Beispiel bei den Partien des Influencer-Klubs Delay Sports in der anderen Bezirksliga-Staffel – kassiert wird. Einen so hohen Unterhaltungswert wie bei dieser Begegnung auf dem Platz an der Körtingstraße in Mariendorf erlebt man auch in der Berlin-Liga eher selten. Neben Kapitän Kruse, der im ersten Abschnitt mit einem Volleyschuss sehenswert die Latte des Adler-Tores traf, gefiel auf Seiten Dersims Torwart Baki. Nur einmal war er in der ersten Hälfte ohne Chance: doch der ebenfalls sensationell gut agierende Unparteiische Andreas Meyer entschied auf Abseits. Bei den lautstarken Anhängern der Heimelf kam dieser Pfiff natürlich nicht gut an.

Dersim Torwart Yasin Baki hat trotz schwerer Verletzung noch Redebedarf

Die bereits im ersten Abschnitt ständig drängenden Hausherren kamen kaum zehn Minuten nach Wiederanpfiff zum nicht unerwarteten Führungstreffer durch ihren beweglichsten Angreifer. Der Mann mit dem brasilianisch anmutenden Namen Julio Cesar Yugar Koelle hämmerte die Kugel im zweiten Anlauf unter die Latte. Diesmal ohne Chance für Keeper Baki. Im Verlauf standen Pfosten und Latte bei beiden Teams weiterem Torjubel im Weg. Mehr Großchancen als beim selbst erarbeiteten Heber zum Ausgleichstreffer (60.) durch den Standardspezialisten Kruse gab es für ihn nur wenige. Doch völlig allein vor dem Tor vergab einer der eingewechselten Dersim-Stürmer in der Endphase der Partie aus acht Metern noch zentral vor dem Tor.

Spielführer Jonas Dorn von SV Adler lässt sich nach der Partie feiern

Für Torwart Baki ein zu teuer bezahlter Punkt im Spitzenspiel. Dem Team von Trainer Tarik Karaduman wird er nun vermutlich wochenlang fehlen. Ob sein Ausfall in den nächsten Partien dieses Jahres eine erhebliche Schwächung des Teams um Ex-Nationalspieler Max Kruse mit sich bringen wird, bleibt abzuwarten.

Text und Fotos: Frank Toebs

Der Tank war leer – Eisbären verlieren gegen Bremerhaven

DEL Saison 2025/26

17. Spieltag

03.11.2025 16:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Bremerhaven Pinguins 1:4 (0:2/1:1/0:1)

Die Gäste von der Nordsee brachten etwas überraschend einen guten Bekannten mit nach Berlin. Julius Hudacek stand im Tor, im ersten Saisonspiel hatte er für den DEL-Aufsteiger aus Dresden alles getan, um die Puckeinschläge zu verhindern. In der Finalserie der vergangenen Saison halfen seine Künste den Kölnern nichts. Er wurde gleich richtig warm, in der Anfangsphase des Spiels mussten sich die Pinguins zweimal eines Powerplays der Eisbären erwehren. Mit ihrem ersten Torschuss gingen die Gäste in Führung. Rayan Bettahar konnte mit einem für Jake Hildebrand verdeckten Schuss, die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung erzielen. Anschließend wurden sie mutiger, die Akteure vor Hudacek. Ein Powerplay kurz vor der Drittelpause besorgte das 0:2 aus Eisbärensicht. Alexander Friesen zog flach vor der blauen Linie ab und es schlug wieder ein.

Im Mittelabschnitt waren die Eisbären bemüht, es schlichen sich zu viele Ungenauigkeiten in das Angriffsspiel ein. Zudem agierten die Spieler mit dem Pinguin auf der Brust sehr flexibel in der Abwehr. Sie verteidigten zeitweise bereits in der neutralen Zone. In der 35. Minute hatten sie damit Erfolg, Puckverlust, dadurch Überzahl für den Gegner und der Rückstand vergrößerte sich auf drei Gegentore. Nicolas Krämmer vollendete den Konter. In der 37. Minute brach Blaine Byron endlich den Torbann der Eisbären.

Come back Qualitäten hatten die Eisbären in dieser Saison bereits nachgewiesen, in diesem Spiel blieb es beim bloßen wollen. Die Mannschaft von Alexander Sulzer verteidigte diszipliniert und den Rest erledigte Hudacek, der schon lange nicht mehr die Uber-Arena als Sieger verlassen durfte. Die Eisbären bemühten sich vergeblich, dafür machte Bennet Roßmy in der 57. Minute endgültig den Deckel drauf und stellte den Endstand von 1:4 aus Sicht der Eisbären her. Der Tank bei den Eisbären war leer, die Spiele mit kurzer Bank hatten ihren Tribut gefordert. Die jetzt anstehende Pause von zwei Wochen kommt gerade recht, um neue Kraft zu sammeln. Die Spieler der Eisbären, bis auf Markus Vikingstad, haben jetzt eine Woche Urlaub.

Nach einer Niederlage wird zum Abgesang, als Trost die Friedrichshain Hymne der Wallerts gespielt, bleibt zu hoffen, dass sie zum nächsten Heimspiel am 16. November 2025 nicht erklingen muss. Hast du gestern noch in dein Kissen geweint. Lachst du heute schon im Friedrichshain.

Hans-Peter Becker

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Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller (C), Wiederer; Mik, Lancaster; Smith, Reinke; Panocha – Tiffels (A), Pföderl, Ronning; Kirk, Dea, Veilleux (A); Bergmann, Vikingstad, Eder; Leden, Byron, Hördler – Trainer: Serge Aubin       

Fischtown Pinguins Bremerhaven: Hudacek (Hungerecker) – Byström, Bettahar; Abt, Jensen; Rausch, Hirose; Herrmann – Verlic, Jeglic, Conrad; Mauermann, Friesen, Görtz; Krämmer, Miele, Roßmy; Kinder, Wejse, Büsing – Trainer: Alexander Sulzer

Tore
0:1 – 11:56 – Bettahar (Friesen, Görtz) – EQ
0:2 – 19:14 – Friesen (Hirose, Jeglic) – PP1
0:3 – 34:59 – Krämmer (Miele, Roßmy) – EQ
1:3 – 36:24 – Byron (Kirk, Reinke) – EQ
1:4 – 56:44 – Roßmy (Conrad, Abt) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (4, 0, 0) Minuten – Fischtown Pinguins Bremerhaven: 6 (4, 2, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Marian Rohatsch, Achim Moosberger (Yannik Koziol, Joshua Römer)

Zuschauer
14.200

Beste Saisonleistung mündet in Auswärtsdreier

Die Sparkassen-Arena in Hildesheim bleibt ein gutes Pflaster für die BR Volleys. Wie schon vor drei Wochen beim Ligacup zeigten die Berliner in Niedersachsen eine sehr gute Leistung und gewannen mit 3:0 (25:20, 25:20, 25:18) bei den Helios Grizzlys Giesen. Aufschlag, Block und Feld-Abwehr – bei den Hauptstädtern um MVP Nolan Flexen stimmte am Samstagabend (01.11.2025) vieles. 

Mit einer erfolgreichen In-out-Challenge eröffnete Joel Banks den Volleyballabend in Hildesheim vor 2.470 Zuschauern (0:1). Aber im ersten Bruderduell der beiden Zuspieler Fedor und Ilja Ivanov erwischte der jüngere Bruder von den Grizzlys den besseren Start. Nach Ass des Polen Borkowski (3:5) und Punkt von Ilja Ivanov selbst lief der Rekordmeister den Hausherren zunächst hinterher (5:7). Jedoch knüpften die Berliner zügig an die gute Aufschlagleistung aus dem 3:0-Heimsieg gegen Warnemünde an. Die drei Amerikaner Jake Hanes (11:10), Matthew Knigge (14:12) und Nolan Flexen (19:14) servierten allesamt Asse. Mit der komfortablen Führung im Rücken setzte Fedor Ivanov alle seine fünf Angreifer gekonnt ein und als Satz eins gewonnen war, hatten die Berliner starke fünf Asse auf dem Statistikbogen (25:20).

Im zweiten Durchgang schraubten die BR Volleys auch noch ihre Blockpräsenz hoch. Moritz Reichert griff sich den Versuch von Ilja Ivanov (5:4), wenig später packten Flexen und Nehemiah Mote gegen Außenangreifer Gonzalez zu (10:7). Insgesamt leistete sich der Deutsche Meister weniger Fehler als die Gastgeber und so hatte man auch diesen Spielabschnitt unter Kontrolle (16:11). Der auffällige Mote packte noch einen Block obendrauf (18:12) und Ivanov spielte an alter Wirkungsstätte stark auf. Aufseiten der Gastgeber war Migge der Beste, aber die beiden Berliner Außenangreifer standen dem Schweizer in nichts nach. So machte Flexen mit seinem neunten Punkt den Haken hinter Satz zwei (25:20). 

Der 23-Jährige mauserte sich zum Berliner Punktesammler Nr. 1, weil er die sich bietenden Breakchancen im dritten Satz sofort wieder eiskalt nutzte (7:4). Nachdem die Berliner Fans reichlich Grund zum Jubeln hatten (11:6), konnten die Grizzlys ihren Hexenkessel noch einmal kurzzeitig zum Kochen bringen (13:12). Die Einwechslungen von Rura und Ramos hatten frischen Wind gebracht, doch die Männer in Orange fanden ihre Souveränität wieder und kühlten die Atmosphäre runter. Knigge servierte herausragend, als die BR Volleys die Vorentscheidung im Match herbeiführen konnten (18:12). Auch der Aufschlagjoker Arthur Wehner stach (22:16) und nach 90 Minuten war der Auswärtssieg in trockenen Tüchern. Ivanov stopfte den zweiten Ball zum Matchgewinn ins Feld seines Ex-Vereins (25:18). Waren es im ersten Satz fünf Asse und im zweiten fünf Blocks, stach zum Abschluss wieder die Aufschlagleistung mit fünf Assen hervor. Insgesamt drei davon verbuchte der Topscorer und MVP Nolan Flexen. Vor dem US-Boy und seinem Team liegt nun eine ganze Trainingswoche bis zum Pokalspiel beim TSV Herrsching II am nächsten Wochenende. 

Stimmen zum Spiel
Fedor Ivanov: „Es war ein spezielles Match für mich, weil ich mich taktisch auf meinen Bruder vorbereiten musste. Mit so vielen bekannten Gesichtern um mich herum hatte es ein bisschen Heimspielcharakter und dann war es seltsam, als ich mich auf der anderen Seite warmgemacht habe. Insgesamt war es aber eine schöne Erfahrung und als das Spiel losging, war das auch vergessen. Ich bin glücklich, wie wir hier als Mannschaft aufgetreten sind und unsere Leistung abgerufen haben.“

Joel Banks: „Das war ein sehr schöner 3:0-Erfolg vor toller Kulisse und mit der starken Unterstützung unserer Auswärtsfans. Wir haben ein gutes Match gespielt und vor allem im Aufschlag und Angriff dominiert. Das waren unsere zwei Waffen heute. Wir haben ein Team in guter Form sehr solide in Schach gehalten und nehmen diese drei Punkte gern mit. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung.“

BR Volleys Formation
Moritz Reichert + Nolan Flexen (AA), Matthew Knigge + Nehemiah Mote (MB), Fedor Ivanov (Z), Jake Hanes (D) und Kyle Dagostino (L) | Eingewechselt: Arthur Wehner

Bestwerte
Flexen 14 Punkte, 3 Asse | Reichert 11 Punkte, 3 Blocks| Mote 9 Punkte, 3 Blocks | Knigge 4 Asse 

Christof Bernier

Pressefoto: © Elisabeth Kloth

Eisbären entreißen Adlern den Sieg in der Verlängerung

DEL Saison 2025/26

15. Spieltag

29.10.2025 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Adler Mannheim 4:3 n.V. (1:2/0:1/2:0/1:0)

Das erste Aufeinandertreffen der Kontrahenten in der aktuellen Saison fand am 19. September in Mannheim statt. Die besonderen Vorkommnisse dieses Spiels sind bekannt, eine klare Niederlage und eine Lawine an Strafminuten, insgesamt waren es 73. Hinzu kam eine deutliche Niederlage für die Eisbären. Es liegt seit Jahren eine besondere Brisanz über den Spielen Adler gegen Eisbären und aktuell knistert es besonders. Eine Hoffnung begleitete das Eröffnungsbully, möge alles fair im Rahmen der Regeln des Eishockeys ausgetragen werden.

Bis zum ersten Powerbreak hatten die Zuschauer in der Uber-Arena bereits drei Tore gesehen, verteilt zugunsten der Gäste. Nach nur 35 Sekunden schlug es ein hinter Jake Hildebrand. Er konnte den Puck fangen, so landete er vor dem Schläger von Lukas Kälble, der aus kurzer Distanz einschieben konnte. Fast wäre im Gegenzug den Eisbären der Ausgleich gelungen, der Puck ging an den Pfosten. Grund zum Jubel dann endlich in der 10. Minute, als Markus Vikingstad erfolgreich war. Die Freude währte nicht lange, nur eine Minute später krachte der Puck an das hintere Torgestänge und das war Gegentor Nummer Zwei. Max Penkin hatte zum Schuss ausgeholt. Beide hatten ein Powerplay und konnten daraus kein Kapital schlagen. Das Anfangsdrittel ging an die Adler, die mit hohem Tempo das besser strukturierte Eishockey boten.

Eine Steigerung der Eisbären war nötig für ein positives Ende und sie kämpften, verstärkten ihre Angriffsbemühungen, die Anfangsphase des Mittelabschnitts gehörte ihnen. In der 19. Minute musste Jean-Sebastian Dea auf die Strafbank. Drei Sekunden vor Ablauf der Unterzahl war es doch geschehen, Antony Greco traf zum 3:1. Den Beobachter des Spiels beschlich die leise Ahnung nach einer Vorentscheidung für dieses Spiel. Eine Riesenchance ließen die Eisbären liegen und trafen nach einem Abwehrfehler der Adler nur den Pfosten. Der Unglücksrabe war Freddi Tiffels. Auch ein Powerplay konnten sie nicht nutzen.

Im Schlussabschnitt versuchten die Eisbären alles, die Begegnung nochmals spannend zu machen. Ihre Angriffsbemühungen wurden in der 48. Minute belohnt. Einen schönen Angriffszug schloss Leonard Pföderl mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 ab.

Es gelang den Eisbären nur zwei Minuten später der Ausgleichstreffer. Es war eine Einzelleistung vom Vikinstad. Puckeroberung in der neutralen Zone und dann zwei Verteidiger und den Goalie düpiert und es stand pari. Dann kam es wie es kommen musste, Eric Mik und der Mannheimer Greco lieferten sich einen beherzten Faustkampf, den der Eisbär gewann.

Die Schlussminuten ließen den Blutdruck der anwesenden Fans in ungesunde Höhen schießen. Wer setzt den lucky punch? Beide Torhüter hatten einiges zu tun. Die Halle stand und wollte den Puck ins Tor brüllen. Es blieb beim 3:3 nach der regulären Spielzeit.

Die Eisbären hatten ein bemerkenswertes Schlussdrittel geboten. Es sind eben die Eisbären, die sich nicht so schnell von der Scholle schubsen lassen. Das Glück blieb ihnen bis zum Schluss hold. Bei 3:10 blieb die Spieluhr stehen. Erst scheiterten die Mannheimer knapp vor Jake Hildebrand und dann versenkte Ty Ronning den Puck im direkten Gegenzug. Es war ein denkwürdiger Eishockeyabend in Berlin.

Der Mannheimer Coach Dallas Eakins sah ein gutes Spiel seiner Mannschaft gegen einen starken Gegner. Bei dem Tor zum 3:3 Ausgleich haben wir unglücklich gewechselt. Die Verlängerung ist immer etwas Glücksache.

Der Eisbärentrainer Serge Aubin war mit dem ersten Drittel nicht zufrieden, da sind wir zu schüchtern aufgetreten. Mit zunehmender Spieldauer hat die Mannschaft besser in das Spiel gefunden, nach dem Rückstand Moral gezeigt und gut gekämpft. Wir konnten vor allem das Tempo hochfahren. Zudem hat unser Umschaltspiel besser funktioniert. Wir sind glücklich über die zwei Punkte.

Eisbärenstürmer Markus Vikinstad sorgte für das Tor des Tages, es hat das Zeug zum Tor der Saison. Während von den Eisbären kein deutscher Nationalspieler für den Deutschland-Cup von Harold Kreis nominiert wurde, Stichwort Belastungssteuerung, wird Eisbär Vikinstad zur norwegischen Nationalmannschaft reisen. Sein Urlaub wird etwas kürzer ausfallen.

Bis zur Pause wegen des Deutschland-Cups stehen allerdings noch zwei Spiele in der Liga aus. Am kommenden Freitag, 31. Oktober 2025, steht die Reise nach Schwenningen an und Sonntag, 2. November 2025, kommt es in der heimischen Arena zum Aufeinandertreffen mit Bremerhavener Penguins.

Hans-Peter Becker

Fotos: © Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller (C), Wiederer; Mik, Reinke; Smith, Lancaster; Panocha – Tiffels (A), Pföderl, Ronning; Kirk, Dea, Veilleux (A); Bergmann, Vikingstad, Eder; Noebels, Leden, Hördler – Trainer: Serge Aubin       

Adler Mannheim: Mattson (Franzreb) – Kälble, Gawanke; Renouf, Mattinen; Gilmour, Shaw; Fohrler – Heim, Esposito, Plachta; Schütz, Michaelis, Proske; Penkin, Reichel, Uba; Bennett, Solow, Greco – Trainer: Dallas Eakins

Tore
0:1 – 00:25 – Kälble (Plachta, Esposito) – EQ
1:1 – 09:37 – Vikingstad (Bergmann, Eder) – EQ
1:2 – 10:55 – Penkin (Reichel, Uba) – EQ
1:3 – 30:11 – Greco (Plachta, Esposito) – EQ
2:3 – 47:20 – Pföderl (Ronning, Wiederer) – EQ
3:3 – 49:56 – Vikingstad (Hildebrand) – EQ
4:3 – 61:50 – Ronning (Mik) – EQ  

Strafen
Eisbären Berlin: 11 (4, 2, 5, 0) Minuten – Adler Mannheim: 15 (4, 4, 7, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Ghislain Herbert, Sean MacFarlane (Kenneth Englisch, Vincent Brüggemann)

Zuschauer
14.200

Spandau will den „Stern“ nicht leuchten lassen

Wasserball Saison 2025/2026

Euro Cup Gruppenphase Spiel

30.10.2025

Steaua Bukarest (Rou) – Wasserfreunde Spandau 04

Spielort: Nationaler Sportkomplex Lia Manoliu, Belvedere Bukarest, Majoir Ion Coravu 34-36

Spielbeginn: 19:00 Uhr

Die Wasserfreunde Spandau 04 sind am Donnerstagabend im Euro Cup, beim rumänischen Vizemeister Steaua (was übersetzt „Stern“ heißt) Bukarest gefordert. Beide Teams sollten am 2. Spieltag der Vierergruppe D bereits punkten, wollen sie ihre Chancen auf die Top-Position der bis zum 12. Februar währenden Runde wahren. Nur dann wäre ihr Einzug in die Playoffs garantiert. Die Auftaktpartien beider Mannschaften, VK Sabac (Srb) – Steaua Bukarest (9:11) und Wfr Spandau – RN Savona (15:16) wurden knapp verloren.

Bukarest ist wasserballhistorisch ein willkommener Gegner für die Berliner, denn in den bisherigen vier internationalen Begegnungen in der Champions League 2017/18 und 2021/22 hat der deutsche Rekordmeister alle vier Duelle für sich entschieden. Einmal deutlich mit 16:5 (22.05.2022) und dreimal knapp mit 10:8 (15.12.2021), 11:9 (28.02.2018) und 6:5 (13.01.2018). Wobei der letzte Erfolg in Bukarest genau mit der Schlusssirene ausgerechnet durch Spandaus damaligen Spieler Tiberiu Negrean, ein rumänischer Staatsbürger, zustande kam.

Auf beiden Seiten stehen nur noch wenige Akteure aus den Teams der Saison 2017/18 in den heutigen Aufgeboten. Bei Steaua ist es Torwart Eduard-Mihai Dragusin (41), bei Spandau sind es Keeper Laszlo Baksa (39) und Marko Stamm (37). Doch nicht zu vergessen ist das Duo, das zwar nicht mehr „im“, sondern „am“ Becken eine Hauptrolle spielt: Marin Restovic als Neu-Trainer bei Spandau und Djordje Filipovic als Dauer-Coach bei Steaua.

Die Wasserfreunde Spandau 04 gehen mit einem jungen, auf internationaler Bühne weniger erfahrenen Team in Bukarest an den Start. Bukarest spielt mit vielen Spielern aus der aktuellen Nationalmannschaft, die sich bereits international beweisen konnten. Die Berliner werden hoch motiviert ins Spiel gehen. Bis zum Spielende bleibt die Frage nach dem aktuellen Kräfteverhältnis beider Teams spannend. Erst dann wissen beide, wie sich der weitere Verlauf des Euro Cups für sie entwickelt.

Weitere Euro-Cup-Spiele:
13.11.2025 VK Sbac Elexier – Wasserfreunde Spandau 04
20.11.2025 RN Savona – Wasserfreunde Spandau 04
04.12.2025 Wasserfreunde Spandau – Steaua Bukarest
12.02.2026 Wasserfreunde Spandau 04 – VK Sabac Elexir

Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau 04

Foto: © Wasserfreunde Spandau 04

Serie gerissen – Füchse verlieren gegen HSV Hamburg 38:39

Die beiden ersten Angriffsaktionen der Füchse kann man im Nachgang vielleicht als wegweisend für das gesamte Spiel umdeuten. Zweimal scheiterte Kreisläufer Mijailo Marsenic frei zum Wurf kommend an Hamburgs Torhüter. Es lief nicht bei den Gastgebern.

Es begann bei Dejan Milosavljev im Kasten. Am Donnerstag in der Champions League in Topform machte der 29-Jährige diesmal oft eine unglückliche Figur, bevor er nach 18 Minuten durch Lasse Ludwig ersetzt wurde. Vor den Torhütern erwies sich die Abwehr als sehr löchrig. Die Hamburger kamen nach ideenreichen Spielzügen immer wieder am Kreis zu freien Würfen. Auch hier machte sich das Fehlen von Fabian Wiede schmerzlich bemerkbar. Im Angriff konnten die Füchse höchst selten ihr erfolgreiches Tempospiel aufziehen. Einzig Lasse Andersson erwies sich als permanent torgefährlich. Deshalb musste der deutsche Meister bis zum 13:13/21. einem Rückstand hinterherlaufen, was Trainer Nicolej Krickau so analysierte.  „Wir haben den HSV eingeladen, das Spiel zu kontrollieren. Wir hatten zu wenig Kontrolle über unser Tempospiel. Wir haben zudem unglaubliche Fehler im Gegenstoß gemacht“. In der folgenden besten Phase der ersten Hälfte gelang sogar ein zwei Tore plus. Das zur Pause jedoch wieder dahin war – 18:18.

Nach dem Wechsel traten die Füchse zunächst engagierter auf, obwohl der kurz vor der Pause verletzte Marsenic nur noch sporadisch zum Einsatz kam. Bis zur 44. Minute lagen die Gastgeber immer in Führung, ohne die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Danach riss der Spielfaden wieder. Den Aktionen fehlten Ideen, die Spieler wirkten zunehmen müde. Die Hamburger, die vor zwei Wochen schon den SC Magdeburg an den Rand einer Niederlage gebracht und auch in Kiel lange Zeit mit-gehalten hatten, zogen ihr Spiel konsequent durch und gerieten in der Schlussviertel-stunde nicht mehr in Rückstand. Ihren dritten Versuch, einen „Großen“ zu bezwingen, konnten sie ausgerechnet in Berlin erfolgreich gestalten. Der 39:38-Sieg der Gäste war am Ende verdient. Coach Krickau musste, wie die 8.501 Zuschauern am Ende ein ernüchterndes Fazit ziehen. „Wir sind enttäuscht über unsere Leistung heute. Nach einem Prozess mit vielen Siegen in Folge tut es weh, mit solch einer Leistung in die Nationalmannschaftspause zu gehen. Von der nötigen Anwesenheit und Fokus waren wir heute weit weg, das reicht nicht in dieser Liga.“

Die Bundesliga pausiert wegen der Länderspiele. Nach der Auswärtspartie in Leipzig erwarten die Berliner am 15.11.2025 den THW Kiel im Fuchsbau. Zwei Tage zuvor müssen sie in der Champions League bei Sporting Lissabon spielen. Die nächste Heimpartie ist jedoch am 6. November 2025 das Pokalduell gegen den ThSV Eisenach.

Für die Füchse erfolgreich:  Darj (2), Andersson (12), Ariño (2), Grøndahl (1), Lichtlein (3), Gidsel (10), Freihöfer (2/1), Langhoff (3), av Teigum (2), Marsenić (1).

Herbert Schalling

Eisbären verlieren nach Verlängerung gegen Augsburg

DEL Saison 2025/26

14. Spieltag

25.10.2025 20:00 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Augsburger Panther 3:4 n.V. (2:1/0:1/1:1/0:1)

Vor dem Spiel wurde an den kürzlich verstorbenen ehemaligen Vereinspräsidenten Helmut Berg gedacht. Ohne seinen Einsatz in der wilden Zeit Anfang der 90er Jahre würde es die Eisbären in ihrer heutigen Form wohl nicht mehr geben.

Eine weitere Ehrung gab für den Eisbären Stürmer Leonard Pföderl, bringt es inzwischen auf die stolze Zahl von 700 absolvierten Spielen in der DEL. Das Spiel, ungewöhnlicher Tag und Zeit, zur besten Fernsehzeit am Samstagabend, war beim Blick auf die aktuelle Tabelle durchaus ein Spitzenspiel. Augsburg mit einer bemerkenswerten Siegesserie und ebenso die Eisbären, deren Serie allerdings am Spieltag zuvor in München unterbrochen wurde. Seit vier Spielen in Folge ungeschlagen und Fünfter der Tabelle mit dieser Empfehlung traten die Augsburger in Berlin an. Ihre letzte Niederlage hatten sie ausgerechnet, in der Overtime, gegen die Eisbären kassiert.

Den besseren Start erwischten die Eisbären. Nach nur fünf Minuten durfte das erste Mal gejubelt werden. Neuzugang Jean-Sebastien Dea gab mit seinem Tor zum 1:0 einen gelungenen Einstand. Die Vorlage lieferte Ty Ronning. Sollte es gar ein Galaabend werden, nur drei Minuten später stocherte Markus Vikinstad den Puck ins Tor. Vorsichtshalber wurde der Treffer per Video überprüft, es war alles regelgerecht. Die Gäste waren wenig beeindruckt und kämpften. In der 13. Minute jubelte der Augsburger Anhang. Alexander Blank versenkte den Puck im Eisbären-Tor. Eine Strafzeit mussten die Eisbären noch überstehen und dann ging es mit der knappen Führung in den Mittelabschnitt.

Im Mittelabschnitt mussten die Eisbären zunächst den Ausgleich hinnehmen. In der 26. Minute kassierte Eisbären-Kapitän Jonas Müller eine Strafe wegen eines hohen Stocks und jetzt nutzten die Gäste ihr Powerplay. Donald Busdeker traf und die Partie begann quasi wieder von vorn.

Die Augsburger beeindruckten mehr und mehr durch ein enormes Tempo. Nach dem Ausgleichstreffer bekamen sie deutlich Oberwasser. So gut es mit dem Toreschießen in den ersten zehn Minuten funktionierte, desto verhinderter war es für die Eisbären im Mittelabschnitt. Selbst eine 5 zu 3 Überzahl konnte nicht für was Zählbares genutzt werden. So ging der Mittelabschnitt an die Gäste und der Zwischenstand verzeichnete ein 2:2.

Härter arbeiten, dann geht auch wieder einer rein, diese Ansage von Manuel Riederer im Pauseninterview versuchten sie gleich in die Tat umzusetzen. Ganze 30 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da ließ es Andreas Eder krachen, nach seinem Schlagschuss landete der Puck im Tor. Die Freude über die erneute Führung währte nicht lange. Nur drei Minuten später glichen die Gäste durch Cody Kunyk wieder aus.

Sie machten es spannend in der restlos ausverkauften Arena. Eine Vorentscheidung zeichnete sich lange nicht ab. Es wurde aus allen Lagen geschossen, es fehlte die letzte Präzision. Die Entscheidung fiel nicht mehr in der regulären Spielzeit.

Das bessere Ende erwischten die Gäste. Sie holten sich den zweiten Punkt und drehten den Spieß um. In Augsburg hatten sie in der Verlängerung verloren. Das Tor erzielte Alexander Blank.

Hans-Peter Becker

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Fotos: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller (C), Wiederer; Mik, Reinke; Smith, Lancaster; Kretzschmar – Tiffels (A), Dea, Ronning; Noebels, Kirk, Pföderl; Bergmann, Vikingstad, Eder; Veilleux (A), Leden, Hördler – Trainer: Serge Aubin       

Augsburger Panther: Jones (Dietzschold) – Mayhew, Bowey; Button, Schemitsch; van der Linde, Renner; Pilu – Kunyk, Wohlgemuth, Busdeker; Louis, Grenier, Blank; Cramarossa, Damiani, F. Elias; Zwickl, Henriquez Morales, Hanke – Trainer: Bill Peters

Tore
1:0 – 04:56 – Dea (Ronning, Tiffels) – EQ
2:0 – 07:27 – Vikingstad (Müller, Bergmann) – EQ
2:1 – 12:32 – Blank (Grenier) – EQ
2:2 – 27:23 – Busdeker (Wohlgemuth, Mayhew) – PP1
3:2 – 40:30 – Eder (Müller, Bergmann) – EQ
3:3 – 43:39 – Kunyk (Wohlgemuth, Busdeker) – EQ
3:4 – 62:39 – Blank (Grenier) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 6 (2, 2, 2, 0) Minuten – Augsburger Panther: 6 (0, 6, 0, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Andris Ansons, Ghislain Herbert (Tobias Treitl, Kenneth Englisch)

Zuschauer
14.200

Glatter Fehlstart für die BR Volleys

Erstmals seit sieben Jahren haben die BR Volleys ihren Bundesliga-Heimauftakt in den Sand gesetzt. Vor 6.078 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle zeigten sich die Hauptstädter zum Saisonstart deutlich zu fehleranfällig und mussten dem besseren VfB Friedrichshafen mit 0:3 (18:25, 21:25, 32:34) den Vortritt lassen. Eine Reaktion auf die klare Pleite können Ruben Schott & Co schon am Freitag (24. Okt. 2025 um 19.00 Uhr) beim nächsten schweren Spiel auswärts in Düren zeigen.

Nach einem erfolgreichen Ligacup und ordentlichen Leistungen in den Testspielen gingen die BR Volleys durchaus mit einem guten Gefühl in das erste Match der Saison vor ihrem Publikum. Mehr als 6.000 Zuschauer waren bereit für einen spannenden Volleyballabend. Doch so richtig Nervenkitzel sollte erst am Ende des dritten Satzes aufkommen. Bis dahin zeigte das BR Volleys Team zu wenig Energie und konnte den Funken vom Spielfeld nicht auf die Ränge übertragen.

Ruben Schott, Moritz Reichert, Jake Hanes, Fedor Ivanov, Matthew Knigge, Florian Krage-Brewitz und Libero Kyle Dagostino starteten für den Deutschen Meister. Wie schon beim Ligacup trat das Team vom Bodensee ohne etatmäßigen Ersatzmann im Außenangriff an und so mussten Tim Peter und Simon Kohn entsprechend schultern. Das gelang dem deutschen Duo und dazu packte der Block der Gäste in der Anfangsphase gleich zweimal krachend zu (Maciel zum 2:3 und Kohn zum 7:8). Die BR Volleys kämpften mit ihrem Spiel und auf beiden Seiten war, insbesondere im Aufschlag, noch reichlich Luft nach oben (15:15). Aber Peter war es unter anderem, der Friedrichshafen wichtige Breakpunkte sicherte (18:21). So sollte Zuspieler Batak die Aufschlaglinie bis zum Satzende nicht mehr verlassen, weil vor allem Jake Hanes im Angriff Probleme hatte (18:25). 

Mit einem Ass (4:2) pushte Hanes dann zu Beginn des zweiten Durchgangs sowohl sich als auch seine Mannschaft. Dazu war Krage-Brewitz im Angriff zweimal zur Stelle (6:4). Doch insgesamt fanden die Berliner in der Feldabwehr einfach keinen Zugriff (10:10, 14:14). Nachdem Peter ein Ass schlug und Kunstmann Knigge per Block stoppte, nahm Joel Banks personelle Veränderungen vor (17:19). Nehemiah Mote und Nolan Flexen kamen ins Spiel und der neue US-Amerikaner zeigte bei seinem ersten Angriff und Aufschlag sichtbar Nervosität (20:22). Erneut stand Batak an der Linie, als der VfB bei seinem nächsten Satzball sofort wieder zupackte. Hobus stellte auf 0:2 (21:25). Mit etwas Verzögerung sorgten die Einwechselspieler dann doch für neue Energie. Flexen servierte ein starkes Ass die Linie herunter und Mote ließ den Block folgen (10:8). So waren die BR Volleys, bei denen in der Zwischenzeit Simon Plaskie auch Reichert ersetzte, zumindest zurück im Spiel (19:17). Doch auch in der Satzverlängerung fehlte schließlich der Punch (24:22, 24:24). Vier Satzbälle ließ man aus, bis Friedrichshafen das Heft des Handels in die Hand nahm. Eine der vielen Unstimmigkeiten im Berliner Spiel sorgte beim siebten Matchball der Gäste für den letzten Punkt dieses Auftaktspiels und stand bezeichnend für den gebrauchten Abend der Hausherren (32:34). 

Neben den drei Zählern nahm Simon Kohn die MVP-Medaille mit aus dem Volleyballtempel, während die Berliner die erste nationale Heimniederlage seit anderthalb Jahren einstecken mussten. Mit diesem satten Fehlstart im Rucksack reisen die Männer in Orange nun am Freitag nach Düren, wo es im Klassiker gegen die Powervolleys wahrscheinlich nicht einfacher wird. 

Stimmen zum Spiel
Ruben Schott: „Unser Aufschlagspiel war off. Wir konnten gar keinen Druck entfachen. Friedrichshafen hatte beinahe permanent gute Annahme. Dann wird es natürlich schwer. Es hat noch in der Abstimmung gehapert und wir haben im Angriff keine Lösungen gefunden. Unsere Defense war leider auch ganz schwach und Friedrichshafen hat es gut gemacht. Deshalb Glückwunsch an den VfB. Wenn es nicht läuft, ist es schwer, Energie auf das Feld zu bekommen. Man kann das übertrieben pushen, aber das ist dann nichts Natürliches. Es kam von uns auf dem Spielfeld zu wenig, um die Halle anzuzünden.“

Nehemiah Mote: „Wir sind ein Team, das einen hohen Anspruch an sich selbst hat, aber dem konnten wir heute absolut nicht gerecht werden. Ich habe keine richtige Erklärung parat und möchte auch keine Ausreden suchen. Das war einfach zu wenig heute. Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen: Die Straße ist lang. Wir müssen regenerieren und zurück aufs Pferd.“

BR Volleys Formation
Moritz Reichert + Ruben Schott (AA), Matthew Knigge + Florian Krage-Brewitz (MB), Fedor Ivanov (Z), Jake Hanes (D) und Kyle Dagostino (L) | Eingewechselt: Nolan Flexen, Nehemiah Mote, Simon Plaskie

Bestwerte
Hanes 19 Punkte | Krage-Brewitz 6 Punkte, 86 % Angriffsquote | Mote 2 Blocks 

Nächste Spiele:
24. Oktober | 19.00 Uhr | Arena Kreis Düren | vs. SWD powervolleys Düren
29. Oktober | 19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle | vs. SV Warnemünde

Christof Bernier/BR Volleys

Pressefoto: © Lenny Gora